Geschichte: Das einst teuerste Wohnhaus der Stadt Gardelegen

Im Untergeschoß der Ernst-Thälmann-Str. 4 befanden sich gotische Blendbögen. 2006 wurden sie abgerissen / Foto: Jürgen Bajerski

Das teuerste Haus der Stadt war laut der Schosstaxe von 1567 das Brauhaus von Antonius Uden am Schwepriem. In diesem Steuerregister sind 98 größere Häuser aufgeführt, die eine Steuerveranlagung  von 200- 275 Schock Groschen aufweisen. Die Steuer für das Haus von Bürgermeister Antonius Uden betrug unglaublichen 440 Schock Groschen! 

Auf diesem Grundstück steht heute das Johanniterhaus Pfarrer Franz. Im Haus befindet sich der 1994 wiederentdeckte mittelalterliche Keller der Familie Uden. Ulf Frommhagen sprach als Bodendenkmalpfleger damalige sogar von einer Sensation. Denn im Gegensatz zu den vielen tonnengewölbten Kellern der Stadt, hat dieser ein Kreuzgratgewölbe. Er stammt wohl aus der Zeit nach dem Stadtbrand von 1489, der alle Häuser zwischen der Nikolaikirche und dem kurfürstlichen Jagdhaus in Asche gelegt hatte. 

Das Haus der Familie Uden bekam beim Wiederaufbau steinerne Brandgiebel. Der Wert dieser Giebel zeigte sich, als am 12.09.1564 das lange Hofgebäude von Antonius Uden und seiner Frau Elisabeth Hackelbusch in Flammen stand.   

Laut Ch. Schultze konnte dieser Giebel ein übergreifen des Feuers auf das Wohnhaus verhindern. Bis zum Bau des Johanniterhauses gab es im Erdgeschoss auch noch bauliche Reste der Giebelwand in Form von drei gotischen Blendenbögen.

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Von Jürgen Bajerski.