Kommunen in Sachsen-Anhalt auf dem Weg zum digitalen Rathaus

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Zahlreiche Kommunen in Sachsen-Anhalt wollen und müssen in den nächsten Jahren ihre Verwaltungsleistungen digital anbieten. Dazu hat die IT-Firma Innocon Systems in den vergangenen Wochen mit rund 50 Städten und Gemeinden Online Gespräche geführt, teilte das Unternehmen mit. Der Softwareanbieter hat das „Digitale Rathaus“ entwickelt, mit dem Kommunen ihren Einwohnern per Computer oder Handy-App digitale Dienstleistungen anbieten können. Zu digitalen Dienstleistungen zählen Online-Terminvereinbarungen, digitale Antragsstellungen und ein digitales Archiv.

„Die Corona-Pandemie hat zu einem deutlich höheren Interesse seitens der Kommunen geführt“ sagt Innocon-Geschäftsführer Hagen Woecht resümierend. Außerdem sei das digitale Verständnis gestiegen. „Diese Impulse müssen nun aufgenommen und zum Ziel gebracht werden, auch damit die öffentlichen Verwaltungen die Anforderungen des sogenannten Onlinezugangsgesetzes (OZG) in Zukunft erfüllen können“, so Woecht weiter. Das Bundesgesetz OZG sieht vor, dass Länder, Kommunen und der Bund bis Ende des kommenden Jahres digitale Leistungen anbieten.

Kommunen erwarten vom Land eine Richtungsentscheidung zur Einführung einer digitalen Verwaltung. Auch ist die Finanzierung der Umstellung auf digitale Prozesse in vielen Kommunen noch nicht geklärt. Häufig sind keine Budgets eingeplant, dadurch kommt es zum Ausbleiben digitaler Angebote im kommenden Jahr. Dies führt wiederum zu einer Verzögerung in der Umsetzung von Projekten.

Ziel ist es, dass Bürger in Zukunft mithilfe eines einzigen Kontos auf sämtliche Dienstleistungen und Informationen der verschiedenen Verwaltungen im Land zugreifen und diese nutzen können. Dazu zählen digitale Formulare wie etwa bei Grundstücks- und Familienangelegenheiten, Bildung sowie Recht & Ordnung. Außerdem können digital Termine gebucht oder wichtige Informationen an den Bürger weitergegeben werden.