„Das Krisenmanagement des Wasserverbandes Gardelegen und der Hansestadt wurden sehr professionell organisiert“, bilanzierte Dr. med. Michael Schoof, Medizinischer Geschäftsführer der Altmark-Klinikum gGmbH, die Havarie zur Trinkwasserversorgung vom Freitag in und um Gardelegen.
Relativ zügig wurden nach interner Abstimmung mit der Geschäftsführung die ersten Maßnahmen ergriffen. So wurde das OP-Programm für diesen Tag ausgesetzt und die medizinische Notfall-Versorgung beim Rettungsdienst bis Sonnabend um 8 Uhr abgemeldet. „Die Verlegung bzw. Evakuierung der stationären Patienten hatten wir vorbereitet. Zum Glück brauchten wir darauf nicht zurückgreifen“, so Chefarzt Dr. Schoof.
Ab 12 Uhr stand die Notfall-Wasserleitung, die das Hauptgebäude und das Fachärztliche Zentrum über einen Tanker aus Genthin mit 26.000 Liter Trinkwasser versorgte. So war es für das Personal und die Patienten möglich, z. B. die Sanitäranlagen zu nutzen sowie Tee und Kaffee zu zubereiten. „Die Wasserversorgung war noch stark eingeschränkt. Die Duschen durften an diesem Tag nicht genutzt werden, aber der Stationsablauf war möglich“, fasste Jens Mracek zusammen. Gegen 21 Uhr war eine normale Wasserversorgung über die Leitung wieder möglich; allerdings noch eingeschränkt, damit sich der Wasserdruck in den Leitungen aufbauen konnte.
Während dieser Zeit hatte das Altmark-Klinikum unter erschwerten Bedingungen die Situation mit dem fehlenden Wasser zu meistern. Ein Blitzeinschlag verursachte in der Nacht zum Freitag beim Telekomprovider einen Schaden. Es war daher bis zum Nachmittag nicht möglich, das Krankenhaus über Festnetz zu erreichen. „Wir konnten über die Telekom-Leitung weder Anrufe annehmen noch absetzen“, erklärte Jens Mracek, Regionalleiter Technik des Altmark-Klinikums.
Nur über das Handy war es möglich, außerhalb des Klinikums telefonisch zu kommunizieren. Gegen 13 Uhr stellte die Telekom die Funktion der Telefonleitung teilweise wieder her: „Bis es vollumfänglich wieder funktioniert und alle Leitungen freigestellt sind, kann es noch ein bisschen dauern“, so der Regionalleiter und fügte hinzu: „Es kann durchaus sein, dass sich die Anrufer und Anruferinnen in den nächsten Tagen in Geduld üben müssen.“