Verbraucherzentrale warnt vor Internetshop Zoomil

ie erkennt man einen Fake-Shop? Hinter manchen Online-Shops verbergen sich Betrüger, die gezielt Käufer abzocken wollen / Foto: pixabay.com - Christian Schröder

Der Markt für Fahrräder und E-Bikes leidet seit Beginn der Corona-Pandemie unter massiven Lieferproblemen.

Wer ein neues E-Bike kaufen will oder nach Ersatzteilen sucht, muss oft lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Ein Grund für viele Verbraucher, online nach Anbietern zu suchen, die vielleicht doch zeitnah das Wunschgefährt liefern können.

So auch ein Verbraucher aus der Altmark. Er findet den „Shop für Fahrradprofis“ unter www.zoomil.de, der offenbar liefern kann. Er bestellt sein E-Bike für 1.700 Euro und bezahlt per Vorkasse.

Der Verbraucher prüfte vor Überweisung die Seiten des Anbieters, die Problematik Fake- Shop ist ihm durchaus bekannt. Seriöse Aufmachung – Impressum, Datenschutzerklärung, AGB, Widerrufsbelehrung – auch oder gerade der Preis von 1.700 Euro kein unrealistisches Schnäppchen, sondern ein realer Preis. Auch keine Konto-Nummer im Ausland, wohin die Vorkasse zu zahlen war.

Und trotzdem: Der Verbraucher musste letztlich feststellen, auf einen Betrüger – einen Fake-Shop – reingefallen zu sein.

Keine Lieferung des bezahlten E-Bikes trotz unzähliger Mahnungen, Fristsetzungen. Dem Verbraucher war entgangen, dass das Impressum einer völlig anderen Firma, der Zoomio Deutschland mit Sitz in Nürnberg rechtsmissbräuchlich verwendet worden ist. Nur ein geänderter Buchstabe im Namen wurde im dem Verbraucher zum Verhängnis.

Das gezahlte Geld ist weg. Eine Strafanzeige wegen Betruges wurde gestellt.

Die Aussichten, jemals die gezahlten 1.700 Euro zurück zu bekommen, sind gering.

Der Verbraucherfall verdeutlicht sehr klar, die Betrüger werden immer dreister. Auch sie lernen dazu, formvollenden ihre Betrugsmaschen. Sie
agieren nicht mehr plump und offensichtlich unseriös, sondern durchaus geschickt und einfallsreich.

Insoweit ist es aus Sicht der Verbraucherzentrale zwingend geboten, noch genauer hinzuschauen und zu prüfen. Gerade dann, wenn es auch um höhere Geldbeträge in Vorkasse geht. Bevor eine Überweisung erfolgt, sollte im Netz zum angegebenen Firmennamen recherchiert werden. Meist sehr schnell
teilen Betroffene ihre Erfahrungen im Netz. So wie auch in diesem Fall.

Die Verbraucherzentrale registriert täglich Fälle von Fake-Shop-Geschädigten. Auf der Internetseite der Verbraucherzentrale finden interessierte Verbraucher eine interaktive Grafik mit ausführlichen Beschreibungen der verdächtigen Merkmale betrügerischer Seiten.