Liebe Bürgerinnen und Bürger,
zum Ende eines ereignisreichen Jahres möchte ich mit Ihnen kurz zurückblicken auf eine Zeit vielfältiger Umbrüche. Wir alle können wohl von uns sagen, dass es kaum ein Jahr in unserem Leben gegeben hat, in dem unsere Toleranz und Veränderungsbereitschaft mehr gefragt waren.
Nach einer Pandemie mit vielen Ungewissheiten und den häufigen Fragen, was für einen selbst oder die Mitmenschen das Beste wäre, nach einer beispiellosen Impfkampagne, die für einige auch mit einem unwohlen Gefühl verbunden war, nach Lockerungen der Beschränkungen und der Freude auf ein neues, normales Leben in der Gesellschaft hat der Überfall Russlands auf die Ukraine uns auf eine neue Probe gestellt. Der Ausgang dieser tiefgreifenden politischen Veränderung ist für uns offen.
Trotzdem haben wir Vieles erreicht. Der Altmarkkreis hat in seine Schulen und die Verbesserung der Infrastruktur investiert. Der Breitbandausbau geht dank der engagierten Arbeit des Zweckverbandes Breitband Altmark (ZBA) voran. Immerhin ist das Verbandsgebiet mit den beiden altmärkischen Landkreisen das größte Ausbauprojekt in Deutschland.
Nach der Flaute durch die Pandemie hat der Tourismus – begleitet durch unseren Altmärkischen Regionalmarketing- und Tourismusverband (ART) – wieder Fahrt aufgenommen. Viele Menschen haben die Altmark und den Altmarkkreis Salzwedel als eine Region zum Erholen entdeckt.
Wir haben bis heute 815 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine im Altmarkkreis Salzwedel aufgenommen. Hauptsächlich sind dies Frauen und Kinder. Ich danke allen ehrenamtlich und hauptamtlich Tätigen für ihren Einsatz zum Wohle der Menschen, die vor dem Krieg zu uns geflohen sind. Nach der großen Migrationswelle in den Jahren 2015/2016 verlangt auch diese neue Situation viel Engagement und Respekt von uns allen.
Ausdrücklich möchte ich den Beschäftigten meines Hauses und der verbundenen Vertragspartner meinen Dank aussprechen. Seit dem Beginn der Pandemie und den fortschreitend auftretenden Ereignissen arbeiten sie am Limit – ob in der Verwaltung, im Gesundheitswesen oder in den Bildungseinrichtungen. Ihre Situation nehme ich auch weiterhin zum Anlass, bei Land und Bund darauf aufmerksam zu machen und eine Besserung der Verhältnisse anzumahnen.
2023 wird absehbar ein Jahr mit weiteren Herausforderungen. Weitere Geflüchtete werden unsere Hilfe benötigen. Die Preise für Energie werden uns wohl noch Opfer abverlangen. Den Krieg in der Ukraine als einzige Ursache auszumachen ist etwas kurz gedacht.
Deutschland hat viele Jahre nicht das erforderliche Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien an den Tag gelegt – ebenso nicht beim Netzausbau.
Das gilt es in den nächsten Jahren zügig aufzuholen. Wir als Region können dazu einen großen Beitrag leisten und es ergeben sich für uns große Chancen. Ergreifen wir diese also und machen uns unabhängiger. In der regionalen Planungsgemeinschaft können wir dafür in guter Kooperation die richtigen Weichen stellen.
Im Juni 2023 wird Arendsee Hosttown und damit Gastgeber für die syrischen Teilnehmer an den Special Olympics in Berlin. Sie ist damit
die kleinste Destination mit einer der größten zusammenhängenden Gästegruppe. Ich bin sicher: Sie, die Bürgerinnen und Bürger des Altmarkkreises Salzwedel, werden in und mit Ihren Gemeinden und Städten auch 2023 wieder tolle Veranstaltungen durchführen. Auf
einigen hoffe ich auch dabei sein zu können. Denn Gemeinschaft hat bei uns Tradition. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir nicht auch Innovation können. Unsere Unternehmen beweisen das jeden Tag. Das wurde mir zuletzt bei der Verleihung des Wirtschaftspreises einmal mehr bewusst.
Für die bevorstehende Weihnachtszeit wünsche ich Ihnen und den Menschen, die Ihnen nahestehen, ein paar besinnliche Stunden. Schenken Sie sich Zeit füreinander und kommen Sie auch mal zur Ruhe. Genießen Sie die festliche Atmosphäre. Beim Übergang in das neue Jahr wünsche ich Ihnen Gesundheit und uns allen ein bisschen Frieden.
Herzlichst
Ihr Landrat Steve Kanitz
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