Weihnachten, eine Zeit der Wünsche. Einige davon hängen derzeit am Wunschbaum in der Logopädie-Praxis „grammaticus“ in Gardelegen.
Auf 24 handgeschriebenen Zettelchen sind Herzenswünsche vermerkt, wie beispielsweise ein Gutschein zum Tanken, für das Kino oder Schwimmbad – in jedem Fall erfüllbare Wünsche.
Es sind Wünsche von schwerstkranken Menschen und ihren Angehörigen, die vom Ambulanten Hospizdienst Gardelegen begleitet werden. Der Dienst leitete sie an Ideengeberin Steffi Ulbrich weiter.
Der Wunschbaum sei eine Herzenssache, erzählte sie gegenüber dem Stadtspiegel. „Weihnachten und allgemein in dieser Zeit achten wir zu wenig aufeinander. Jeder ist so in seinem Trott und den Menschen, denen es schlecht geht oder die sterben werden, und das auch wissen, die gehen so ein bißchen unter, finde ich. Wir sollten uns alle ein Herz fassen und an sie denken“, meinte sie.
Ihre Herzenswünsche aufzunehmen, das habe sie teilweise sehr berührt: „Da ist ein Herr, der weiß, dass er sterben wird. Er geht ab und an mit seiner Betreuerin in ein Café, kann es sich aber nicht leisten, seine Begleitung mal einzuladen. Deshalb hat er sich einen Gutschein dieses Cafés gewünscht“, berichtete Steffi Ulbrich.
Sie hofft, dass sich viele Menschen an der Wunschbaum-Aktion beteiligen.
Wer das möchte, kommt in die Logopädie-Praxis ihres Bruders, Ronny Ulbrich, in der Stendaler Str. 19. Es können ein oder mehrere Wunschzettel abgenommen werden. Welche Höhe ein Gutschein hat, das ist dem Wunscherfüller überlassen.
Der erfüllte Wunsch kann in der Logopädie-Praxis werktags von 12.00 bis 17.00 Uhr abgegeben werden. Bis zum 22. Dezember werden die Geschenke angenommen. Der Hospizdienst Gardelegen wird sie an die Wunschersteller weitergeben.
Anfang Dezember schmückten Kathleen Tanger vom Ambulanten Hospizdienst Gardelegen (li) und Ideengeberin Steffi Ulbrich den Wunschbaum. An ihm hängen 24 Wünsche von Menschen, die der Ambulante Hospizdienst Gardelegen derzeit begleitet / Foto v. privat
