12 Wochen für die Kunst: Malerin Sandra Gutsche und das Sommeratelier Aschersleben

Im Rahmen des Internationalen Sommerateliers Aschersleben präsentierte die Malerin Sandra Gutsche aus Gardelegen am 23. August ihre neuesten Werke. Es war der Abschluss eines intensiven, 12-wöchigen Stipendiums, das ihr die Möglichkeit bot, sich voll und ganz auf ihre Kunst zu konzentrieren. Die Vernissage bildete den Höhepunkt dieser kreativen Phase.

 

Stipendium als Sprungbrett in die Kunstwelt 

Das Internationale Sommeratelier Aschersleben, das seit 2015 von der Stadt Aschersleben initiiert wird, bietet aufstrebenden Künstlern eine einzigartige Plattform. In unmittelbarer Nähe zur renommierten Grafikstiftung Neo Rauch gelegen, steht das Atelierprogramm jährlich vier ausgewählten Künstlern zur Verfügung. Dieses Stipendium bietet eine Unterkunft, ein Atelier und den wichtigen Zugang zu einem Netzwerk von Galeristen, Kuratoren und anderen Künstlern. „Für mich war es eine unglaubliche Chance, mich weiterzuentwickeln und neue Kontakte zu knüpfen“, erzählt die Gardelegenerin. Solche Stipendien sind rar und für aufstrebende Künstler unerlässlich, um in der hart umkämpften Kunstszene Fuß zu fassen. 

Der Weg ist das Ziel

Doch der Weg zur Anerkennung ist lang. Sandra Gutsche beschreibt sich selbst bescheiden als „noch ein Nobody“ in der Kunstwelt, insbesondere im Vergleich zu den großen internationalen Märkten wie den USA. „Man hat seine Träume und Wünsche, aber der Weg dorthin ist steinig“, sagt die Malerin. In ihrer Arbeit gehe es ihr jedoch nicht nur darum, Kunst zu schaffen, die „dekorativ ins Wohnzimmer passt“, erzählt sie. Sie will Werke kreieren, die etwas bewegen, die den Betrachter zum Nachdenken anregen. Das Sommeratelier in Aschersleben bot ihr den Raum, neue Werke zu schaffen und sich mit anderen Künstlern auszutauschen. „Der künstlerische Austausch war unglaublich bereichernd“, erklärt Sandra Gutsche. 

Großformatige Werke, die Raum einfordern

Die Gardelegenerin schloss jüngst im Februar ihr vierjähriges Studium als Meisterschülerin bei Professor Lüpertz, einem der renommiertesten Künstler und Kunstprofessoren Deutschlands, ab. Diese Ausbildung prägte ihren künstlerischen Stil und ebnete den Weg für ihre heutigen Arbeiten, die sich zwischen der Leipziger Schule und ihrer ganz persönlichen Handschrift bewegen. Ihre Arbeit zeichnen besonders großformatige Bilder aus, die viel Raum einnehmen – sowohl im physischen als auch im metaphorischen Sinne. „Meine Figuren fordern diesen Raum geradezu ein“, sagt sie. Es ist ein kreativer Prozess, der Zeit braucht und den sie in Aschersleben intensivieren konnte.

Ausstellung in der Altmark geplant

In ihrer Heimat, der Altmark, hatte Sandra bisher nur wenige Ausstellungen, die letzte fand in der Alten Löwenapotheke in Gardelegen statt. Doch für die Zukunft plant sie größere Projekte, auch außerhalb der Region. „Wichtig ist für mich, dass das Gesamtkonzept stimmt. Die Räume müssen passen, um meine Werke richtig zur Geltung zu bringen“, erklärt sie. Im nächsten Jahr wird sie sich für weitere Stipendien bewerben. Eine große Ausstellung plant sie bis Herbst 2026.