Viele Gardelegener kennen das Geschäft in der Rudolf-Breitscheid-Straße 16 gegenüber der ehemaligen Bäckerei. Zuletzt verkaufte Sylvia Jacob hier Wolle, Kurzwaren und Selbstgestricktes. In der Wohnung über dem Laden ist sie aufgewachsen – oben die Wohnung, unten der Elektroladen der Eltern, in dem sie verkaufen lernte.
Später eröffnete die ausgebildete Bäckereiverkäuferin am Rathausplatz 16 ihr eigenes Geschäft. Hier bot sie Wolle, Kurzwaren, Stoffe und Nähmaschinen an. Bis heute strickt sie leidenschaftlich gern. Bereits mit 12 Jahren fertigte sie ihrer Babypuppe Wollkleidung. Ihr Hobby machte sie später mit der Selbständigkeit zum Beruf. „Ich liebte es, Kunden Ideen zu vermitteln“, erzählte sie und weiter „Ich bedanke mich herzlich bei meinen Kunden für ihre jahrelange Treue. Ein besonderer Dank gilt meinem Mann Peter, der mich sehr in den vielen Jahren meiner Selbständigkeit unterstützte.“
Ein Ende und ein Anfang
Vor einem Jahr war Sylvia Jacob in die alten Gefilde der Breitscheid-Straße 16 zurückgezogen, in denen alles begonnen hatte. Am 31. Juli ging die 66-Jährige mit ihrem Wollladen nun in Rente.
Ein weiterer Leerstand ist jedoch nicht zu befürchten. Die Immobilie ist wieder bezogen und hat weiter einen „textilen Hintergrund“. Anfang August überreichte Sylvia Jacob die Schlüssel symbolisch Manueal Garbade, die am kommenden Sonntag, 1. Oktober, das Textilgeschäft „Glückkubiklich“ offiziell eröffnen wird. Interessierte sind eingeladen, von 11.00 bis 15.00 Uhr vorbeizuschauen.
Hier werden Kunden zukünftig bunt bedruckte Stoffballen finden, aus denen sie sich Kleidung anfertigen lassen können, sowie Kinderkleidung und -accessoires. Designen, nähen und verkaufen – Manuela Garbade macht alles selbst. Zudem wird sie Nähkurse für Kinder und Erwachsene anbieten. Die ersten starten in den Oktoberferien.
Bisher verkaufte sie ihre genähten Textilien über ihren Internetshop. Seit Juni auch selbstdesignte Stoffmotive. Das Online-Angebot wird bleiben. Mit der Eröffnung ihres Textilgeschäftes in der Innenstadt wagt die Geschäftsfrau nun einen weiteren Schritt in Sache Vertrieb. „Viele Kunden wünschten sich, die Stoffe direkt vor Ort anschauen zu können“, erklärte sie. Sie plant, dienstags und donnerstags von 10.00 bis 14.00 Uhr, sowie nach Vereinbarung das Geschäft zu öffnen.
Eine Sache liegt der Mutter eines Sohnes besonders am Herzen. Oftmals würden beim Nähen Stoffreste übrig bleiben, erzählte sie. Die größeren Stoffreste würde sich für Frühchenkleidung eigenen. Diese wird sie nähen und kostenfrei an Frühchen-Eltern abgeben.
