Eichenprozessionsspinner werden bekämpft

Die Bekämpfung Eichenprozessionsspinner geht auch dieses Jahr weiter / Foto: Hansestadt Gardelegen

Die Hansestadt Gardelegen bereitet im siebten Jahr in Folge die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners vor.

In der ersten Phase, die im Mai beginnt, werden rund 7.500 kommunale Eichen chemisch bekämpft. Auch Privatbesitzer können sich wieder melden, wenn sie die chemische Bekämpfung ihrer Bäume wünschen, informiert Ordnungsamtsleiter Florian Kauer.

Eingesetzt wird dabei der biologisch abbaubare Bacillus Thuringiensis, den die Raupen mit den Eichenblättern fressen und danach verhungern. Die Wirksamkeit liegt bei optimalen Bedingungen bei maximal 80 Prozent. „Wir haben mit der chemischen Bekämpfung in den vergangenen drei Jahren gute Erfahrungen gemacht. In einigen Bereichen mussten wir mechanisch gar nicht nachbehandeln, in anderen Bereichen war der Befall nicht so stark“, so Florian Kauer.

Wer seine Eichen auf eigene Kosten behandeln lassen möchte, kann bis zum 28.04.22 eine Mail an ordnungsamt@gardelegen.de mit seinen Kontaktdaten und der Anzahl der Bäume senden oder sich telefonisch unter 03907 716-140 im Ordnungsamt melden. Wichtig: Private Baumeigentümer, die 2021 bekämpfen ließen, müssen ihre Bäume ebenfalls neu anmelden.

Die Hansestadt Gardelegen hat für die Bekämpfung beim Land einen Fördermittel-Antrag gestellt und hofft auf Geld, wenn der Landeshaushalt bestätigt ist. Das
Ausschreibungsverfahren wurde bereits auf den Weg gebracht. Die chemische Behandlung der kommunalen Bäume finanziert die Stadt mit Eigenmitteln in Höhe von 27.500 Euro.

Außerdem gibt es einen zweiten Versuch bei der Bekämpfung mit Nematoden im Bereich Miesterhorst. Im vergangenen Jahr blieb der Versuch der biologischen Bekämpfung mit den wirbellosen Fadenwürmern an 385 Eichen erfolglos.

Dennoch möchte die Hochschule Anhalt das Projekt fortführen, denn für repräsentative Forschungsergebnisse ist eine zweite Bekämpfung notwendig. Die Nematoden dringen im Idealfall in die Eichenprozessionsspinnerraupen ein und setzen ihr mitgeführtes Bakterium frei. Das Bakterium vermehrt sich und tötet die Raupen innerhalb von 10 Tagen – in allenLarvenstadien. Da es sich um ein biologisches Verfahren handelt, kann es auch in Gewässernähe, beispielsweise an Rad- und Wanderwegen im Drömling, angewendet werden.