Hottendorf: Restaurierte Gräberfelder übergeben

Fotos: Hansestadt Gardelegen

Am Freitag fand die Übergabe der restaurierten Gräberfelder auf dem Friedhof in Hottendorf statt. Dazu hatten die Hansestadt Gardelegen und der Förderverein der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen eingeladen. Gestaltet wurde die Übergabe mit Kranziederlegung durch Ortsbürgermeister Fred Odewald, die Fördervereinsvorsitzende Monique Grothe und den Chor der Lebenshilfe Mieste.

Das Besondere an dieser Gedenkstätte ist, dass es sich um zwei Gräberfelder handelt. Die KZ-Häftlinge kamen aus verschiedenen Lagern. Im oberen Teil des Friedhofes sind sechs Opfer begraben, die aus dem Außenlager Salzgitter-Watenstedt des KZ Neuengamme kamen. Im unteren Teil des Friedhofes sind vier Opfer begraben, die aus den Außenlagern des KZ Mittelbau-Dora bei Nordhausen stammten.

Die Oberfläche der Gräberfelder wurde – in Erinnerung an die Ankunft der Häftlinge auf dem Bahnhof –  mit schottergleichem Material gestaltet und mit Gräsern bepflanzt, die sich im Winde bewegen, gleich den ausgemergelten, dem Tode nahen, schwankenden Häftlingen auf und neben den Gleisen bei der Ankunft auf den Bahnhöfen. Für jeden Ermordeten wurde wieder das Grabzeichen aufgestellt.

Der Text der aufgestellten Gedenktafel lautet: Auf dem Friedhof in Hottendorf befinden sich zwei Gräberfelder mit insgesamt 10 KZ-Häftlingen. Die sechs Opfer, die in der Nähe der Kapelle bestattet wurden, stammten aus dem Außenlager Salzgitter-Watenstedt des KZ Neuengamme. Sie waren am 7. April 1945 auf einen Todestransport geschickt worden, der durch Hottendorf führte und am 14. April 1945 in Ravensbrück endete. Die vier anderen Opfer waren KZ-Häftlinge, die aus Außenlagern des KZ Mittelbau-Dora bei Nordhausen stammten. Auf den Todesmärschen, von Letzlingen aus, konnten sie fliehen und sich in den Wäldern bei Hottendorf verstecken. Sie wurden am 13. April 1945 von Hitlerjungen gejagt und erschossen.

Die Kosten der Instandsetzung belaufen sich auf 18.218,19 Euro und werden vollständig vom Land Sachsen-Anhalt übernommen.