Besonders naturverbundene Menschen könnte der Gedanke gefallen, ihre letzte Ruhe unter dem Blätterdach eines Baumes zu finden – symbolisiert es doch die Nähe und das Einswerden mit der Natur. In Gardelegen gibt es jetzt die Möglichkeit, eine Baumbestattung als Art der Bestattung zu wählen.
„Die Nachfrage nach einer naturnahen, waldähnlichen Begräbnisart in Form eines Baumgrabes hat in den vergangenen Jahren zugenommen“, sagt Bürgeramtsleiterin Isolde Niebuhr.
Naturnah und waldähnlich – diesen prägenden Charakter weist nur der Friedhof im Ortsteil Gardelegen mit seinen unterschiedlichen Baum- und Straucharten auf. Aus diesem Grunde wird diese neue Bestattungsform auch als Alleinstellungsmerkmal ausschließlich dort angeboten.
Mittelpunkt der neuen Begräbnisstätte ist die angepflanzte ahronblättrige Plantane. Die Grabstätten sind um sie herum kreisförmig angeordnet. 60 Menschen können im Schatten des wachsenden Baumes ihre letzte Ruhe finden. Insgesamt 15.000 Euro betrugen die Herstellungskosten der Grabanlage, teilte die Stadt mit.
Es gibt ausschließlich Gemeinschaftsgräber: 10 Plätzen mit je zwei Urnen und weitere 10 Plätze mit je vier. Die Urnen bestehen aus einem biologisch abbaubaren Material und werden in einem Röhrenkammersystem eingelassen. Jedes Grab wird von einer 38 cm großen, runden Granitplatte bedeckt. Darauf angebracht werden Messingplättchen mit den Namen der Verstorbenen.
Anders als bei Sargbestattungen dürfen auf Baumgräbern kein Grabschmuck wie Kerzen oder Blumen abgelegt werden. Auch bei der Trauerfeier nicht.
Gestorben wird auch hier nicht für umsonst: Die Gebühr für den Erwerb eines Baumgrabes für zwei Urnen beträgt 875,88 Euro und für vier Urnen 1.839,09 Euro.
Der Erwerb der Plätze erfolgt über die ortsansässigen Bestatter. Die Belegung erfolgt erst im Todesfall, eine Reservierung der Plätze ist nicht möglich.
Gut zu wissen…
Die Baumbestattung ist eine Form der Naturbestattung. Hierbei wird die Asche der verstorbenen Person in einer Urne im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt. Eine Verstreuung der Asche in der freien Natur ist in Deutschland nicht erlaubt. Für eine Baumbestattung muss sowohl die Aschekapsel als auch die Urne aus einem biologisch abbaubaren Material bestehen. Die Urne zersetzt sich nach und nach und die Asche tritt im Laufe der Zeit wieder in den Naturkreislauf ein.
