Nichts für Spinnenphobiker

Wie fühlt es sich an, wenn eine handtellergroße Vogelspinne den Arm hinauf krabbelt oder ein schwarzer Scorpion mit aufgestellten Scheren über die Hand läuft? Wer das herausfinden wollte, brauchte nicht in den Regenwald oder die Wüste zu fliegen. Es reichte eine Fahrt nächste Dorf. In Kloster Neuendorf fand am vergangenen Sonntag die Insekten- und Spinnentier-Ausstellung „Spider World“ statt. Auf dem Festsaal des Diners 188 waren rund 30 Terrarien aufgestellt in denen Tiere mit vier, sechs, acht Beinen oder ein paar Hundert, wie der Riesentausendfüssler, oder auch ganz ohne, wie die Riesenschnecke, saßen. 

In stündlichen Live-Erklärungen erhielten Besucher lehrreiche Einblicke in das Leben und Verhalten der Spinnen und Insekten. „Es ist ein bißchen wie Biologieunterricht“, meinte Ausstellungsmitarbeiter Danny Frank, der kurzweilig durchs Programm führte. 

Buchstäblich hautnah erlebten die Besucher die Tiere. Wie den Riesentausendfüssler, der sich von Obst und Gemüse ernährt und giftig ist. Sein Gift ist die Blausäure. Die sondert er jedoch nur bei Gefahr ab, berichtete Danny Frank während er das Tier von einer Hand in die andere wandern ließ. Auch den schwarzen Scorpion durften die Besucher berühren. „Das ist eine sehr brave Gattung“, ließ Frank die Umstehenden wissen, während er das Tier einem Gast in die Hand setzte. „Ein ungutes Gefühl, wenn man weiß, dass es lebt“, meinte dieser darauf.

Das dritte Tier zum Anfassen hatte acht lange, behaarte Beine: Vogelspinne Olaf sorgte für respektvolles Staunen bei den Umstehenden. Giftig sei nicht nur ihr Biss, sondern auch die Brennhaare, die auf ihrem runden Hinterleib wachsen. Von Olaf sein jedoch nichts zu Befürchten, erklärte Spinnenexperte Danny Frank. Für eine Erinnerung mit Nervenkitzel ließen sich einige Besucher an diesem Nachmittag mit der handtellergroßen Vogelspinne fotografieren.